Gescher. Mit Schwung betätigt Andreas Froning die Kurbel an der Regalfront im Rathaus-Keller. Fast geräuschlos rollt das Regal zur Seite und eröffnet einen Gang. In den Fächern links und rechts herrscht gähnende Leere – noch. „Hier ist das Herz des neuen Stadtarchivs“, erläutert Froning, seit Anfang Oktober Diplom-Archivar bei der Stadt Gescher.
(VON JÜRGEN SCHROER) Quelle: Westfälische Nachrichten - 09.12.2008

Andreas Froning (l.) und Willi Wiemold im Herzstück des künftigen EndarchivsZurzeit laufen die Arbeiten, damit im Januar der Umzug der Sammlung vom Keller der Von-Galen-Schule in das Rathaus über die Bühne gehen kann. Neben den abgeschotteten Magazinräumen im Keller entstehen im Erdgeschoss ein Büro und ein Nutzerraum mit PC-Arbeitsplätzen. Erste Beigeordnete Sabine Kucharz freut sich über die gefundene Lösung: „Für unser Stadtarchiv bedeutet das einen gewaltigen Qualitäts-Sprung.“Bislang fristet die Sammlung des Stadtarchivs ein eher trauriges Dasein. Aus baulicher und archivfachlicher Sicht ist die Unterbringung in der Von-Galen-Schule unzureichend und auf Dauer nicht mehr zulässig. Ein Arbeitskreis aus Politik und Verwaltung machte sich auf Standortsuche. Unter Mitwirkung des Landesarchivamtes wurde schließlich eine buchstäblich nahe liegende Lösung gefunden: Das Stadtarchiv als kommunale Einrichtung wandert ins Rathaus. „Zentral gelegen, behindertengerecht, mit verlässlichen Öffnungszeiten – all das spricht für diesen Standort“, so Kucharz. Die vorhandene Infrastruktur – von Räumen für Vorträge und Ausstellungen bis zum Fotokopierer – könne vom Archiv mitgenutzt werden. Auch die gewünschte Verknüpfung mit dem Verwaltungsarchiv, das von Froning aufzuarbeiten ist, sei hier gewährleistet.

Diplom-Archivar Froning wird auch das Verwaltungsarchiv der Stadt aufarbeiten.Rund 30 000 Euro lässt sich die Stadt die Archiv-Einrichtung im Rathaus kosten. Der Schriftzug „Stadtarchiv“ an der transparenten Tür weist bereits den Weg: Wo bislang die Druckerei angesiedelt war, entsteht derzeit ein Büro für Froning und Wiemold. Davor wird ein Nutzerraum mit PC-Arbeitsplätzen, Gruppenarbeitstisch und Bücherregal eingerichtet. „Hier werden beispielsweise Fachbücher und Werke zur Regionalgeschichte und von münsterländischen Autoren stehen“, erläutert Froning. Dieser öffentliche Bereich ist künftig strikt getrennt vom Magazin in Keller – dort haben nur die Archivare und Museumsleiter Dr. Hendrik Sonntag Zugang. ezugsfertig ist das ehemalige Materiallager im Keller bereits. Im künftigen Endarchiv mit Luftentfeuchter warten 467 laufende Regalmeter darauf, mit dem Material aus der Von-Galen-Schule gefüllt zu werden. Das sind unter anderem 7000 Akten, 7000 Bücher, Zeitungsbände und 27 000 Bilder, weiß Willi Wiemold. Nebenan ist das Verwaltungsarchiv, in dem Froning in den nächsten zwei Jahren viel Arbeitszeit verbringen wird. Die Altakten sind zu sortieren und nach dem Ablauf von Aufbewahrungsfristen in das Endarchiv einzuarbeiten. Froning: „Hier wächst zusammen, was zusammen gehört.“

Nach erfolgtem Umzug wird sich das „neue“ Stadtarchiv voraussichtlich im Februar oder März mit einem Tag der offenen Tür präsentieren.

 

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