Auf der Spur der Namen
(Wettringen) - Die langen Winterabende hat Magdalene Münning genossen. Denn das ist eine gute, eine ruhige Zeit, um tief in die Forschung zu versinken. Sich in alte Bücher und Aufzeichnungen zu vergraben. Nach Spuren zu suchen. Solange, bis klar ist, woher ein Familienname kommt und welche Bedeutung er hat.
Magdalene Münning, seit über zehn Jahren Mitglied im Arbeitskreis Ahnenforschung des Heimatvereins, liebt ihr Hobby der Ahnen- und Familienforschung. Das wird auf den ersten Blick klar bei einem Besuch auf dem Hof Münning an der Sofienstraße.
Und weil innerhalb des Arbeitskreises vor allem das Interesse an der Entstehung bzw. der Herkunft von Familiennamen groß ist, hat sich die 53-jährige seit mehr als einem Jahr auf die Suche gemacht. "Ich habe versucht, die Bedeutung der alten Wettringer Hausnamen zu ermitteln", sagt sie bescheiden - und will es gar nicht groß erwähnt wissen, dass es immerhin 1200 Namen sind, denen sie nachgegangen ist.
Bücher wie "Duden Familiennamen" oder das "Deutsche Namenslexikon" waren ihr eine wichtige Hilfe. Auch der Brockpähler, das Wettringer Heimatbuch, gab viele Aufschlüsse. Unverzichtbare Quellen zudem: Die Kirchenbücher und die Kirchenarchive. "Besuche in den Archiven in Münster und Osnabrück hat es deshalb auch gegeben", erzählt Hermann Münning.
Familiensache
Er hat seine Frau gerne unterstützt, auch die Kinder haben hier und da mal mitgeholfen. Namensforschung im Hause Münning: Familiensache!
Magdalene Münning erhebt mit ihren Ergebnissen, die alle akribisch im Computer festgehalten worden sind, keinen Anspruch auf letzte Wahrheit und Vollständigkeit. "Nicht in allen Fällen ist eine zweifelsfreie Deutung mehr möglich, besonders wenn die Namen nicht in Wettringen entstanden sind. Einige können mehrmals aufgeführt sein, da es mehrere Möglichkeiten der Deutung gibt. Um sie klar zu ermitteln, müssten mehr Informationen zur Entstehung des Namens z.B. durch alte Urkunden vorliegen", stellt sie klar.
Trotzdem ist sie jetzt gespannt - auf die Reaktionen. Denn in den nächsten Wochen wird Magdalene Münning in der neuen MZ-Serie "Familiennamen" - die Ergebnisse ihrer Forschung vorstellen. Viele werden ihren Namen wiederfinden - und vielleicht zum ersten Mal eine leise Ahnung von der eigenen Geschichte bekommen... - Gerald Meier-Tasche
Samstag, 16. Februar 2008 | Quelle: Münstersche Zeitung (Wettringen)