
Erstmals seit Februar kamen einige von ihnen im Heimatmuseum am Schloss Raesfeld wieder zusammen. Die Arbeit beginnt nicht in der Vergangenheit: „Ahnenforschung beginnt immer bei den Lebenden“, erklärt Karl-Heinz Tünte, Mitglied der westfälischen Gesellschaft für Genealogie. „So gehen wir von den Lebenden zu den Toten.“ Viele hätten Dinge zuhause, die vom Enkel weggeworfen würden, wenn der Opa gestorben ist, bedauert er.
Bevor das passiert, möchte der Arbeitskreis einen Blick auf die Unterlagen werfen. Es müssten keine Original-Dokumente sein. Eine Leihgabe helfe oft schon weiter. Wer alte Fotografien, Tagebücher und andere Dokumente findet, sollte sie bei der Arbeitsgruppe abgeben, bitten die Mitglieder: „Jede Familie liefert Stoff für ein Buch“, sagt Helmut Hater. Auch er forscht in alten Unterlagen: Meistens bewegten sich die Menschen im eigenen Familienumfeld – so sind viele Raesfelder Familien miteinander verwandt.
Oft sei es Zufall, wenn ein Dokument entdeckt werde, das neue Aufschlüsse gibt. „Leider wird die Preisgabe von persönlichen Daten weniger“, sagt Josef Kappe. Er hat die Kirchenbücher für Erle abgeschrieben. Die Abschriften dieser Bücher von Raesfeld und Erle von 1650 bis 1874 sind mittlerweile dank des Arbeitskreises digital auf der Internetseite des Heimatvereins Raesfeld abrufbar. Die Seite wird von Richard Beering gepflegt, der den Arbeitskreis unterstützt.


