Suche nach den Vorfahren führt nach Oeding
OEDING/RAMSDORF Bill Crede aus den USA war jetzt in Ramsdorf und Südlohn auf Spurensuche. Er versucht herauszufinden, woher seine Vorfahren aus Deutschland nach Amerika ausgewandert sind.

Ausgangspunkt Grabstein: Seit drei Generationen sucht die Familie Crede nach den deutschen Wurzeln von Maria Agnes Spöler. Foto: Thomas Hacker
Die Frage, auf die Bill Crede eine Antwort finden möchte, könnte einfacher kaum sein: „Ist die Frau in dem Grab Missouri die 1840 in Ramsdorf getaufte Maria Agnes Spöler?“ Doch die Antwort darauf gestaltet sich unendlich schwierig. „Wir wissen jetzt, dass die Familie hierher kam“, erzählt der Oldenburger Dr. Wolfgang Grams, der den Spöler-Nachfahren Crede bei dessen Suche unterstützt. Nachdem sich eine erste Spur in den Elsass als falsch erwies, deuten viele Indizien auf Ramsdorfer Wurzeln hin.


Auf Entdeckungsreise durch Südlohn und Ramsdorf (v.l.): Dr. Wolfgang Grams, Dennis Fick und Bill Crede. Thomas Hacker


Monatelange Recherche

Dafür hat Grams monatelang recherchiert. Am Wochenende nun konnte er dem 72-jährigen Bill Crede und seinen Freund Dennis Fick die Ergebnisse im Münsterland präsentieren. Für Bill Crede ist dies womöglich der Abschluss einer langen Suche. „Meine Familie sucht bereits seit drei Generationen nach der Antwort, seit 105 Jahren“, rechnet er vor. Schwierigkeiten bereiten dabei vor allem die unterschiedlichen Geburtsdaten.

Auf dem Grabstein des katholischen Friedhofs Westphalia in Missouri steht der 10. April 1842 und damit wäre sie zwei Jahre zu jung für die in Ramsdorf ermittelte. „Tatsächlich ist belegt, dass um 1844 viele Menschen aus dieser Gegend auswanderten“, recherchierte Grams. So ging ein Schiff mit 150 Menschen am 15. März 1844 von Bremen aus in die Neue Welt. „Es gibt eine Lücke von Oktober 1842 bis Dezember 1844“ bedauert Grams. Viele dieser Neuankömmlinge schafften es jedoch nicht zum Ziel, denn das Gelbfieber forderte seine Opfer. Darunter wohl auch die Eltern von Maria Agnes.

Schicksalsschläge

Das Kind, als vielleicht einzige Überlebende der Familie wurde wohl von Mitgereisten aufgezogen. „Wahrscheinlich geriet durch diese Schicksalsschläge auch das ursprüngliche Geburtsdatum durcheinander“ mutmaßt Crede über die spätere achtfache Mutter. Doch auch hier gibt es noch Fragezeichen. In Ramsdorf sind keine Eintragungen zum Wohnsitz der Familie Spöler zu finden, es existieren in den Unterlagen von St. Walburga nur solche zur Heirat der Eltern sowie zur Taufe des Kindes. „Wahrscheinlich lebte die Familie aber in Oeding-Nichtern“, vermutet Grams.

Denn der Vater Hermann Spöler, ein Weber, kam von dort. „Die Familie Hummels, die Familie der Frau hatte als Zimmerermeister einen höheren Status, sodass deshalb wohl in Ramsdorf Hochzeit und Taufe stattfanden.“ Besuch in Oeding Am Samstag stand dann neben weiteren Familienrecherchen auch Besuche in Oeding und Ramsdorf an. Durch einen Tipps des Genealogen Alfons Nubbenholt ging es auch nach Rhede-Vardingholt. Dort finden sich noch alte Flurnamen, die auf die Familie Spöler zurückgehen – denn die Spölers stammten früher aus Rhede.

Überall Geschichte zu sehen

Der ehemalige Ingenieur Creede war beeindruckt: „Überall ist Geschichte zu sehen. Das ist weit besser als nur ein Blick und Fotos auf Google Maps.“ Mit in die USA nimmt er mit der Beinahe-Gewissheit auch viele Fotos, etwa von der Kirche St. Walburga. Er lacht: „Meine Schwester sagte, ich solle nicht ohne diese zurück kommen.“

Quelle -  Münsterland Zeitung - 21.07.2014

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