Seit 40 Jahren lebt die Selmerin Lena Koch in Kanada
SELM Getroffen haben sich Lena Koch und Horst Kohls nie. Als er in den 60er Jahren nach Selm kam, wanderte sie nach Kanada aus. Sie wollte raus aus der Stadt, in der sie als Koloniekind aufgewachsen ist. Er war junger Polizeibeamter und baute sich in Selm ein Häuschen. Und dennoch kreuzen sich ihre Wege 40 Jahre später.
Lena und Fred Koch leben seit 40 Jahren in Kanada.
Foto: privat
Gefunden haben sie sich über das Internet, in einem Forum für Ahnenforschung. Sie war erstaunt, als sie eine Selmer Adresse hinter einem der ungezählten Namen entdeckte. Er war überrascht, als er die Mail von ihr anklickte und den Zusatz Yarker, Ontario, las.
Verschiedene Perspektiven
6000 Kilometer und 40 Jahre trennen Lena Koch von Selm. Sie erlebte die Stadt zu einer Zeit, in der die Halden noch als Spielplatz dienten und unartige Kinder in der Schule eins auf die Finger bekamen. Aufgewachsen ist sie im „alten Selm“, wie sie sagt.
Horst Kohls dagegen zog ins „neue Selm“, als der Aufschwung in der Stadt angekommen war. Den Großteil seines Lebens hat er in seiner Wahlheimat verbracht. Hat hier Karriere gemacht, seine Kinder großgezogen, nach seinen Ahnen geforscht.
Fred und Lena Koch 1985.
Foto: privat
Auch Lena Koch ist immer noch interessiert an Selm, an der Entwicklung, an den Menschen. Ab und zu schaut sie sich die Stadt bei Google an und sucht nach Straßen, die sie noch kennt. Jetzt haben sich Lena Koch und Horst Kohls gefunden. Per Mail tauschen sie Erinnerungen aus und geben sich Tipps für die Ahnenforschung.Ausführliche Erinnerungen
Horst Kohls hat Lena Koch ein Paket mit der Festschrift zum 1150-jährigen Jubiläum von Selm geschickt. Lena Koch und ihr Mann Fred – der ebenfalls in Selm aufgewachsen ist – haben sich für Horst Kohls an die längst vergangene Zeit erinnert. Mehrere Seiten lang und sehr ausführlich sind die Beschreibungen des „alten Selm“. (von Annika Ruhfaut)
Quelle: Ruhr Nachrichten 30. März 2010
