Haltern: Magdalena Hucks Vater schwieg beharrlich über seine Soldatenzeit in Polen, Frankreich und zuletzt Russland. Dennoch gelang es der Tochter Jahrzehnte später, die Jahre von 1939 bis 1945 in ein Buch zu fassen. 

 
Magdalena Huck (r.) aus Recklinghausen kommt regelmäßig zu Marianne Stenners Ahnenforscher-Stammtisch in die Stadtbücherei. So konnte sie ihre Chronik über die Soldatenzeit ihres Vaters vervollständigen. In der Hand hält sie eine gerollte Postkarte aus Birkenrinde, die ihr Vater 1942 in die Heimat schickte.

Foto: Elisabeth Schrief

3,5 Zentimeter ist es dick geworden, Magdalena Huck brachte es mit zum Stammtisch der Halterner Familienforscher. Hier ist die Recklinghäuserin Dauergast. "Ich kann mich mit anderen Genealogen austauschen, kann Informationen sammeln und Hilfe finden", schätzt sie die monatliche Runde unter Leitung von Marianne Stenner.

Schuhkartons und Zigarrenkisten

In Schuhkartons und Zigarrenkiste gesammelte Erinnerungen, vor allem die mangels Papier aus russischer Birkenrinde gefertigte Feldpostkarte, weckten ihre Neugier. Magdalena Huck wollte wissen, was in den Kriegsjahren passierte, welchen Weg ihr inzwischen verstorbener Vater gegangen war.

Hilfe aus Berlin
Per Internet nahm sie Kontakt mit der Deutschen Wehrmachtsstelle in Berlin auf. Diese konnte sie tatsächlich mit wichtigen Daten versorgen. Ihr Vater, der 1913 geborene Maximilian Gronefeld, gehörte zum Heereszug Nord. Er kämpfte zuletzt in der russischen Taiga, aufgrund einer Verwundung entkam er der russischen Gefangenschaft und konnte heimkehren. Seine Krankenkarte wurde am 19. April 1945 in Pillau ausgestellt. Kopien vom Wehrpass, polizeiliches Führungszeugnis, Urkunde zur Verleihung des Eisernen Kreuzes, Kartenmaterial - das und mehr fügte Magdalena Huck nach zeitraubenden Recherchen zu einem sehr persönlichen Buch zusammen.

Feldpostkarte aus Birkenrinde
Alles ist geklärt, bis auf eines: Magdalena Huck möchte wissen, was auf der gerollten Feldpostkarte aus Birkenrinde steht. Noch hat sie keinen Weg gefunden, die Karte gerade zu biegen. Bei Kraftanwendung bricht sie, Wasserdampf würde die Tinte verwischen. Die Halterner Runde sucht nun mit ihr nach einer Lösung.

Magdalena Huck stöbert mittlerweile unablässig und manchmal nächtelang in Büchern und Archiven. Alte Handschriften zu lesen, bereitet ihr inzwischen keine Schwierigkeit mehr. Hier wiederum ist sie den Halternern eine große Hilfe. Die Gruppe ergänzt sich gut: im Nehmen und Geben. (Von Elisabeth Schrief)

Die Familienforscher treffen sich immer am letzten Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr in der Stadtbücherei. Info: Marianne Stenner, Tel. 7213
 

Quelle: Ruhr Nachrichten 01.03.2010

 

 

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