(Wüllen) Hubert Suddendorf vom Heimatverein Wüllen betrachtet zufrieden sein Werk. Er hat für den diesjährigen Kreisheimattag seine kostbarsten Totenzettel ausgesucht und künstlerisch arrangiert. Die schönsten hat er vergrößert oder zu Collagen zusammengefügt.
So bilden die kleinen Sterbebildchen ein buntes Mosaik aus Dokumenten der Erinnerung. "Ich habe lange überlegt, wie ich es am besten mache," sagt Suddendorf. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Auch die Vorträge der Genealogen fanden breites Interesse. Rund 130 Hobby-Ahnenforscher trafen sich im Hotel "Hof zum Ahaus". Der Wüllener Heimatverein feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Der Verein sei deshalb besonders stolz, dass der Kreisheimattag 2009 in Wüllen zu Gast sei, sagte Kreisheimatpfleger Wolfgang Feldhege in seinem Grußwort. Der Heimatgebietsleiter Theodor Reimann und Kreisverwaltungsdirektor Bernhard Grote waren ebenfalls angereist.
Bürgermeister Felix Büter und die stellvertretende Landrätin Gabriele Wahle machten auf die enorme Wichtigkeit der Heimatvereine aufmerksam. "Die Heimatvereine sind uns eine große Stütze", so Wahle. Der Ahauser Alfons Nubbenholt referierte über die Symbiose zwischen Ahnenforschung und Heimatkunde. Die Genealogie selbst sei nur das Skelett, so Nubbenholt. "Durch die Heimatkunde gelingt es den Genealogen, Fleisch an das Skelett zu bekommen", fügt er hinzu.
AG Genealogie
Hubert Feldhaus vom Heimatverein stellte die digitalisierten Wüllener Kirchenbücher vor. Der Gescheraner Heimatpfleger Rudolf Pierk zeigte den Gästen die umfangreiche Totenzettelsammlung der AG Genealogie Westmünsterland. Mehrere Tausend Sterbebildchen stehen in Datenbankenform Familienforschern zur Verfügung. Alfons Nubbenholt lobte besonders die neue, ökonomischere Zugänglichkeit von Adressenlisten und Quellenverzeichnissen über die Homepage der AG Genealogie Westmünsterland. 321 verschiedene Quellen sind den Mitgliedern der Heimatvereine inzwischen zugänglich.
Nach dem Mittagessen wurden für die Gäste geführte Touren durch Wüllen angeboten. Hobbygenealoge Alfons Haar diskutierte indessen lieber mit Gleichgesinnten über Verwandtschaftsbeziehungen und Stammbäume. Er sagte, Genealogie sei für ihn fast zu einer Sucht geworden. "Ick do datt a dertig Joahr", meinte er. Inzwischen habe er rund 82 000 Verwandte und Vorfahren ausfindig gemacht. Und wird weiter forschen. alh
Quelle: Münsterlandzeitung: 18. Mai 2009 17:31 Uhr, Ausgabe Ahaus
[http://www.muensterlandzeitung.de/lokales/ahaus/Ahaus;art977,565624#]
Die Bilder zur Veranstaltung wurden von Herrn Suddendorf, Heimatverein Wüllen, zur Verfügung gestellt.
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