Altenberge - Wo komme ich her? Diese Frage stellt sich jeder Mensch irgendwann in seinem Leben. Meist ist bei den Urgroßeltern Schluss, auf eine weitere umfangreiche und zeitintensive Recherche wird verzichtet. Bei einigen geht es dann aber erst richtig los. „Wir suchen Leuten, die mit uns eine Gruppe bilden“, sagt Werner Witte. Er hat dabei aber nicht die eigene Familiengeschichte im Blick, der Stammbaum ist längst erstellt, sondern die Geschichte Altenberges. „Wir wollen langfristig die Informationen über Altenberge an einer Stelle sichtbar machen“, berichtet Witte. Und Altenberger unterstützen, die ihren eigenen Stammbaum schreiben wollen. Auch die sind in der Gruppe willkommen. „Den Anstoß haben wir durch den Genealogentag bekommen“, erzählt der Vorsitzende des Heimatvereins, Bernhard Gerdes. Er freut sich, dass der Altenberger Wilfried Borgschulte seine Mithilfe angeboten hat. Borgschulte ist Vorstandsmitglied der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. „Der erste Schritt ist zu schauen, was an Informationen da ist. Wir wollen die Leute sensibilisieren, wenn sie Unterlagen haben, dass sie sie uns geben. Wir verwalten die Unterlagen dann für die Gemeinde“, sagt Borgschulte. Wer seine Papiere behalten wolle, könne dies auch tun. „Wir freuen uns auch über Kopien.“
Für einen Ort sei solch eine Sammlung extrem wichtig. „Die Sachen werden sonst weggeworfen. Besonders auf den Höfen ist noch sehr viel Material und es ist auch schon sehr viel weggeworfen worden. Wenn mal ein Hof verkauft wird, landet die Geschichte oft im Papierkorb“, weiß der Ahnenforscher. Dies müsse verhindert werden. „Es geht nicht nur um die Geschichte von Altenberge, sondern auch um Geschichten aus Altenberge“, sagt Borgschulte.
Dass die Geschichte und die Geschichten aus Altenberge bewahrt bleiben, daran hat auch Bürgermeister Jochen Paus ein Interesse. Er unterstützt die Bemühungen des Heimatvereins und hofft, dass sich einige Ehrenamtliche finden, die sich an die Arbeit machen. „Wir werden als Gemeinde das einfließen lassen, was wir können“, sagt Paus. Auch in den Rathauskellern lagern Unterlagen, die unter bestimmten Voraussetzungen gesichtet werden können. Interessierte, die ihren eigenen Stammbaum erstellen oder die Gruppe bei ihrer Arbeit unterstützen wollen, können sich bei Werner Witte (Telefon 2074) melden. Das erste Treffen findet am 16. Februar (Montag) um 19.30 Uhr im Kittken des Heimathauses statt.
VON UWE RENNERS (Quelle: WN vom 06.02.2009, Ausgabe Kreis Steinfurt/Altenberge)