VON ANNE DERBOT
Die Genealogie-Ausstellung des Dingdener Heimatvereins erfreut sich großer Beliebtheit. Aus großer Entfernung reisen die Stammbaumforscher an, um nach ihren Ahnen zu suchen.
(DINGDEN) Theo Hübers aus Marl blickt konzentriert auf eine Liste mit hunderten Namen hinunter. Systematisch vergleicht er die Datumsangaben mit den nebenstehenden Namen. Stundenlang brühtet er über der Abschrift eines Kirchenbuches, blättert darin und macht sich Notizen. Hübers ist einer der über 100 Besucher, die regelmäßig zur genealogischen Ausstellung ins Heimathaus nach Dingden kommen. Jetzt fand die Ausstellung bereits zum dreizehnten Male statt. „Es waren diesmal auch besonders viele neue Gesichter da“, sagt Hermann Ostendarp, der sich schon seit Jahren mit der Genealogie beschäftigt. Er hat mit seiner Ehefrau Christel Ostendarp über Jahre hinweg die Kirchenbücher und Register abgeschrieben, um sie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. „Zu unserer Ausstellung kommen genauso viele Auswärtige wie Dingdener“, so der Genealoge.
Johannes Beenen ist für die Ausstellung sogar aus München angereist. „Ich habe den Besuch zwar mit anderen Familienvisiten verbunden, aber eigentlich bin ich wegen der Ausstellung hier“, sagt Beenen. Zwei seiner Urgroßväter kämen aus Dingden. Im Jahre 1956 sei er zum Hochschulstudium nach München gegangen. „Die Erforschung meiner Familie ist in den letzen Jahren immer wichtiger für mich geworden. Als ich dann von dieser Ausstellung hörte, habe ich gleich einen Flug gebucht“, so der Diplombetriebswirt.
Auch Frans Kock aus dem niederländischen Zwijndrecht hatte eine lange Anreise. Ihn hat die Ausstellung bereits zum neunten Mal aus dem rund 180 Kilometer entfernten Ort nach Dingden geführt. „Auf der Sterbeurkunde des niederländischen Stammvaters meiner Familie habe ich von Dingden das erste Mal gelesen“, sagt Kock. „Ich habe mich dann mit dem Heimatverein in Verbindung gesetzt. Jetzt komme ich immer wieder her, weil der Stammbaum, den ich anfertige, noch nicht fertig ist.“

Die Ausstellung
Der Dingdener Heimatverein richtet jedes Jahr im Mai und im September eine solche Ausstellung aus. Neben den Abschriften der Kirchenbücher von 1670 bis 1900 werden Schatzungslisten, Brandkataster, Personenstandsregister ab dem Jahre 1342 und rund 2000 Totenzettel ausgestellt. All dies sind wichtige Quellen, die die Besucher zur Ahnenforschung nutzen können.
Andere Hobby-Genealogen kommen aus Arnsberg, Raesfeld, Oberhausen und Bocholt. Adalbert Rottmann reist aus Bottrop-Kirchhellen regelmäßig zur Ausstellung an. „Ich fühle mich meiner Familie und meinen Wurzeln besonders nah, wenn ich die Ahnenforschung betreibe“, so Rottmann. Auch Franz Deckkers aus Duisburg besucht die Ausstellung jedes Jahr. „Ich möchte so viel wie möglich über meinen familiären Hintergrund und meine Vorfahren herausfinden“, so Deckkers. Ursula Rüter aus Bocholt war ebenfalls schon bei mindestens vier der genealogischen Ausstellungen in Dingden. „Ich komme auch her, weil die Leute vom Heimatverein so nett sind und mit ihren Publikationen einen guten Beitrag zur Ahnenforschung leisten“, sagt Rüter.
Der Heimatverein lockt die Stammbaumforscher zu jeder Ausstellung zusätzlich mit neuen Quellen und Materialien. Jetzt präsentierte Ostendarp Abschriften der Kirchenbücher der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Ringenbergs aus den Jahren 1677 bis 1899 und 1831 bis 1883. Diese Abschriften hat der historische Arbeitskreis Ringenbergs zur Verfügung gestellt.

20.05.2008 - Quelle:  <http://www.bbv-net.de/public/article/hamminkeln/569605/Auf-den-Spuren-der-Vorfahren.html>

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