In Kirchenbüchern begegnen immer mal wieder Ortsnamen, die einem nicht vertraut sind.
Wenn diese Ortsnamen nicht näher erläutert werden ("im Stift Paderborn", "im Ravensbergischen" o.ä.) würde ich immer erstmal davon ausgehen, dass es ein Ort in der näheren Umgebung gemeint ist, der aber vielleicht durch seine Schreibweise nicht gleich erkennbar ist.
Gute Gelegenheit, einmal wieder auf das "Westfälische Ortsnamenbuch"
hinzuweisen. Es ist inzwischen abgeschlossen und ist nach Kreisen bzw.
kreisfreien Städten aufgebaut. Es geht darin vor allem um die sprachwissenschaftliche Erklärung der Ortsnamen. Die Bände sind aber auch für genealogische Zwecke praktisch, weil sie für jeden erfassten Ortsnamen Belegreihen geben, denen man die Schreibvarianten eines Ortsnamens auch im 17. - 19. Jhdt. entnehmen kann.
Erfasst werden Ortsnamen, die bereits vor 1600 schriftlich erwähnt werden, auch Hofnamen mit Erstbelegen vor 1300. Die digitalisierten Bände sind mit Volltext durchsuchbar und verfügen auch jeweils über ein Register, das auch historische Schreibweisen enthält. Außerdem gibt es Übersichten der Ortsnamen nach Endungen. Im Fallbeispiel hätte ich erstmal nach dem vorderen Namensteil "Westen-" gesucht und wenn ich nichts gefunden hätte, dann hätte ich mir die Ortsnamen auf "-trop"/"-trup" systematisch durchgesehen. Es gibt außerdem jeweils eine Kartenbeilage.
Übersicht:
Kostenlose Digitalversionen:
https://rep.adw-goe.de/handle/11858/57/browse?type=title
Grüße aus Detmold
Roland Linde