Genealogen-Tagung: "Gedrucktes hält länger"
WESSUM/KREIS. Auf den Spuren der Vorfahren wandeln die Ahnenforscher, die sich jetzt zur 59. Fachtagung der AG Genealogie Westmünsterland im Wessumer Heimathaus trafen.
Für den gastgebenden Heimatverein Wessum eröffnete dessen Vorsitzender Michael Gerling die Tagung, die Alfons Nubbenholt als ihren Sprecher bestätigte. Stellvertreter ist Georg Weitenberg, der zusammen mit Hermann Kemper die Webseite der AG betreuen wird. Eine Hauptsorge der Tagungsteilnehmer bezog sich auf die Sicherung der Daten, die im Zeichen des technischen Fortschritts nicht allein dem Computer überlassen werden sollte. „Gedrucktes hält länger“, hieß es.
Links Willi Wiemold mit Alfons Nubbenhold rechtsDie Arbeitsgemeinschaft zählt 196 Mitglieder, 20 mehr als im letzten Jahr. Die Sammlung der Totenzettel ist auf 97 452 Stück und Sterbeanzeigen auf 11 994 Stück gewachsen. 10 116 Eintragungen sind in Findbüchern registriert, 33 391 Eintragungen bei den Archivalien.
Gastredner Willi Wiemold, Stadtarchivar in Gescher, zeigte am Beispiel der Lokalzeitungen, wie man als Familienforscher auch daraus Informationen ziehen kann. Als er in Gescher das Stadtarchiv übernommen habe, fand er Stapel von Lokalzeitungen aus der Region auf dem Dachboden. „Genealogisch interessante Artikel habe ich ausgeschnitten“, so Wiemold. Todesanzeigen, Klassenfotos, Berichte über Personen oder Höfe, standesamtliche Nachrichten und Todesanzeigen waren darunter. Wiemold begründete damit ein Zeitungsarchiv, das jeder im Stadtarchiv in Gescher einsehen könne. Beispiele aus Wessum zeigten dem Publikum, wie aufschlussreich für die Ortsgeschichte diese Sammlung ist. In über 30 Jahren habe er 27 000 Zeitungen durchgesehen und pro Ausgabe fünf bis zehn Ausschnitte für das Archiv gesichert.
Nubbenholt zeigte dem Publikum in seinem Vortrag, wie er Informationen aus den Wessumer Kirchenbüchern und aus den Personenstandslisten der Jahre 1815 bis 1874 im Computer in Listen geordnet habe. (von Elvira Meisel-Kemper)Münsterland Zeitung 24.10.2010