Freckenhorst - Über die Geschichte der eigenen Familie wissen die meisten wohl eher weniger, dabei finden viele Menschen es sicherlich interessant, herauszufinden, wer die eigenen Vorfahren waren und welche gesellschaftliche Stellung sie hatten. Oftmals gibt es sogar recht gute Quellen, die Licht ins Dunkel der Geschichte bringen können. Die Mitglieder des Heimatvereins informierten sich am Mittwoch über Möglichkeiten der Ahnenforschung. Der Journalist und Historiker Gisbert Strotdrees aus Münster gab eine Einführung in das Thema, mit dem er sich im Rahmen einer Veröffentlichung im Landwirtschaftlichen Wochenblatt intensiv beschäftigt hat.



Historiker Gisbert Strotdrees gab den Mitgliedern des Freckenhorster Heimatvereins einen Überblick über den optimalen Einstieg in die Ahnenforschung.

Ein grundlegender Tipp, den Strotdrees angehenden Ahnenforschern nahe legte, war, sich vom jetzigen Zeitpunkt nach und nach in die Geschichte vorzuarbeiten. Einfach ein Buch aufschlagen, seinen eigenen Namen zu lesen und daraus zu schließen, dass es sich um einen Vorfahren handelt, sei nicht möglich: „Man braucht eine Linie für gesicherte Erkenntnisse“, so der Experte. Dafür sei auch die Anlage eines Stammbaums von entscheidender Bedeutung.

Quellen seien zunächst im eigenen Haushalt oder auf dem eigenen Hof zu finden: Familienstammbücher, alte Fotos und verschiedenste Dokumente. Eine alte Rechnung beispielsweise könne Aufschluss darüber geben, wann das erste Mal Milch an eine Molkerei geliefert wurde.

Weitere Quellen seien in den Personenstandsarchiven der Städte zu finden, diese sind seit dem vergangenen Jahr auch für Ahnenforscher geöffnet. Wichtig bei der Ahnenforschung seien meist auch Kirchenbücher, die bis zum Ende des 16. Jahrhunderts reichen können, ebenso eine Bevölkerungsliste des Bistums Münster, die 1749 durch die Pfarrer erstellt wurde. Die Freckenhorster Daten sind im Bereich des Amtes Sassenberg angesiedelt. Zu finden ist dieser „Status animarum“ im Bistumsarchiv.

Aufschlussreich sind auch alte Steuerlisten, zum Beispiel die Willkommschatzung von 1498 und 1499, die zum Teil in gedruckter Form vorliegt. So ließen sich die gesammelten Daten auch mit Leben und Geschichte füllen. Die ältesten dieser Dokumente in Westfalen sind die Essener Urbare und die Freckenhorster Heberolle.          VON ANDREAS ENGBERT

Quelle: Westfälische Nachrichten - 17.09.2010

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