(Forst)  „Jährlich steigt die Zahl der Menschen, die auf die Suche nach ihren Vorfahren gehen“, hat Birgit Haase, Leiterin der Genealogischen Forschungsstelle in den Räumen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, festgestellt. Längst seien die Zeiten vorbei, als Familienforschung als unzeitgemäß und verstaubt galt.

Oft packe diese „Sammelleidenschaft“ die Nachkommen erst in späteren Lebensjahren. „Dann bedauern sie mitunter, nicht früher mit diesem Hobby begonnen und ihre inzwischen verstorbenen Eltern und Großeltern nicht genauer befragt zu haben“, berichtet die gebürtige Forsterin. Sie selbst habe sich sehr früh für die eigenen Wurzeln interessiert.

Auch ihr Glaube daran, dass das Leben nach dem Tode nicht ende und die Familie ewigen Bestand habe, trage ihr die Suche nach den Vorfahren auf. Seit einigen Jahren betreut Birgit Haase gemeinsam mit Hannelore Teschner und Peter Relitzki die Genealogische Forschungsstelle in Forst, die im Jahre 1994 eingerichtet wurde und einen Zugriff auf die weltweit größte genealogische Datenbank hat. Derzeit lagern rund 2,3 Millionen Filme in einem Stollensystem von Salt Lake City. „Unsere Kirche hat alle Kirchenbücher verfilmt, für die sie die Erlaubnis erhielt. Kataloge bieten eine Übersicht über die jeweiligen Kirchspiele und die Verfilmungen ihrer Register“, berichtet die Leiterin der Forschungsstelle. Mit etwas Glück werden die Interessenten dort fündig und können die Filme bei der europäischen Verleihzentrale in Bad Homburg bestellen. Je Film sind 8,50Euro Versandgebühr zu bezahlen. Drei Monate lang können die Hobby-Ahnenforscher diese Dokumente an den drei Filmlesegeräten in Forst sichten.

Auch das polnische Archivverzeichnis befindet sich in Forst. „Viele Urkunden sind jedoch im Krieg verloren gegangen“, bedauern die Mitarbeiter der Forschungsstelle. Sie wissen auch dann noch Rat, wenn die Recherche der Suchenden an einen toten Punkt gelangt ist. Nützlich sei die Erfahrung, die erworbene Kenntnis beim Lesen alter Handschriften, die Kontakte zu anderen Archiven und Instituten. „Es ist auch für uns emotional sehr bewegend, wenn Suchende ihre Wurzeln um eine weitere Generation zurückverfolgen können“, erklärt die Betreuerin.

Sehr gut sei die Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kirchenbüro in Forst. Fast alle Forster Kirchenbücher seit dem Jahre 1590 könnten eingesehen werden. „Wir beraten kostenlos“, betonen die Betreuer, jeweils mittwochs zwischen 16 und 21 Uhr und sonnabends von 9 bis 13 Uhr.

Von Angela Hanschke
Quelle: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Forst, vom 16.04.2009

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