[fbac Gross Hesepe] Bei seinem Vortrag in der alten Bäckerei in Groß Hesepe hat der Historiker und Inhaber des Geschichtsbüros „Heureka“, Martin Koers, nicht nur auf Einladung des Heimatvereins über das Kirchspiel Hesepe informiert, sondern die Besucher auch um ihre Mithilfe gebeten: Er war vor allem interessiert an Informationen über Gebäu de und deren Standorte.

Doch auch die Entstehungszeit alter Fotos stand in der Diskussion. So möchte Koers unter anderem herausfinden, aus welcher Zeit ein Foto der Pfarrkirche und der alten Schule in Große Hesepe stammt.

Koers, der selbst ursprünglich aus Klein Hesepe kommt, erklärte sein Interesse: „Ich habe schon mit zwölf Jahren angefangen, Informationen über das Kirchspiel Hesepe zu sammeln. Ich befinde mich noch immer in der Sammelphase. Ich habe den Plan, eines Tages eine Chronik über das Kirchspiel zu verfassen, nie ganz aus den Augen verloren.“ Dafür sammelt er nicht nur in den Kirchenarchiven und der bestehenden Literatur, sondern er sucht auch nach alten Fotos oder Dokumenten aus Privathaushalten. Diese leiht Koers sich für ein bis zwei Wochen aus, liest sie in seinen Computer ein, und gibt sie anschließend den Familien zurück. Auch die sogenannten Sterbebildchen sind nun als Quelle in sein Blickfeld gerückt: „Ich habe angefangen, diese Zettel für verschiedene Datenbanken aufzuarbeiten und der Forschung zur Verfügung zu stellen, denn grade in den älteren stehen oft viel mehr Informationen als nur die nackten Lebensdaten“, so Koers.

Er berichtete über die Geschichte und den Namen des Ortes: „Hesepe ist in der Region einer der ältesten überlieferten Dorfnamen überhaupt. Die früheste Überlieferung stammt aus dem Jahr 1000, als im Heberegister der Abtei Corvey „Hasba“ unter den abgabepflichtigen Höfen aufgeführt ist.“ Auch die Pest wütete in der Ortschaft. Es gibt Belege, dass sich die Krankheit von 1346 bis 1350 und noch einmal im Jahr 1624 in Hesepe ausbreitete. Außerdem hatte der Ort während des 30-jährigen Krieges unter Plünderungen der Engländer und der Schweden zu leiden.

Im vergangenen Jahrhundert, so Koers, waren vor allem die zwei Gemeindereformen für Hesepe bedeutsam: 1968 schlossen sich Groß und Klein Hesepe bei der ersten Reform zusammen, um 1974 schließlich in der zweiten Reform zusammen mit anderen Ortsteilen zur Gemeinde Geeste zu werden. Abschließend referierte der Experte über das Thema Familienforschung. Er selbst möchte ab Sommer eine Internetdatenbank mit Personen, die zwischen 1820 und 1880 aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim ausgewandert sind, anlaufen lassen. Dafür sucht er nach Menschen, die zu diesem Thema Informationen, zum Beispiel aus der eigenen Familiengeschichte, beitragen können.

Quelle:  Neue OZ - Ausgabe: Meppener Tagespost, veröffentlicht am 09.04.2009
Diesen Artikel finden Sie unter: http://www.neue-oz.de/information/noz_print/mt/22177782.html

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