
„Die eigene Familiengeschichte aufzuarbeiten", sagt die ausgebildete Lehrerin, „ist eine ausgesprochen spannende Angelegenheit." Man erfahre Dinge, die „man kaum für möglich gehalten hat". Auf ihrer Spurensuche ist sie bei den eigenen Vorfahren bis ins Jahr 1625 vorgedrungen - auf der väterlichen Linie. Dabei spielten nicht nur die Namen und Orte, in denen Gabriele Sürig (geb. Beilker) recherchiert, eine Rolle: „Durch die Forschungen erfährt man auch sehr viel von ehemaligen Bräuchen, von den politischen Zuständen in den einzelnen Städten. Die Spurensuche nach. den eigenen Wurzeln ist eine historische Fundgrube."
Als Beispiel nennt sie den münsterschen Stadtteil Roxel. Am „Seihofteich" hätten die Frauen früher die Kleidungsstücke gewaschen. „Daher hieß dieser Teich damals auch Bleiche", sagt Sürig. Damit die Wäsche nicht durcheinander geriet, hätten die Damen diese einfach gekennzeichnet, etwa mit kunstvollen Stickereien oder den Initialen. Sürig: „Wer sich heute einmal die Mühe macht, die Wäsche der Großmutter genauer zu untersuchen, kann so auch Schlüsse aus der Vergangenheit ziehen."
[Quelle: Münsterland Zeitung, Mittwoch, 11. März 2009]