
Sein Urgroßvater Johann Bernhard Klitz, geboren 1816, war 1869 in die USA auf dem Schiff „Freihandel“ ausgewandert. Er war seinem Bruder Engelbert gefolgt, der bereits mit dem Schiff „Argonaut“ 1847 nach Amerika übergesiedelt hatte. Johann Bernhard gelangte über New York und den Staat Illinois nach Quincy in Massachusetts, wo ein Teil seiner Nachkommen noch heute lebt. Ein anderer Teil hat sich in Olean in Nebraska niedergelassen.
Bereits vor neun Jahren hatten sein Vater Christophorus und Timothy Klitz sich nach Deutschland begeben, um nach ihren Ahnen zu forschen. „Wir hatten leider keinen Erfolg“, stellt er mit Bedauern fest. Umso mehr erfreut und überrascht war er, dass Mitglieder des Heimatvereins Eggerode ihm wichtige Auskünfte über seine Familie geben konnten. Zuerst hatte er sich an das Bistumsarchiv in Münster gewandt, das ihn zur alten Kreisstadt nach Ahaus verwies. Hier gab ihm Dr. Margret Karras den entscheidenden Hinweis auf Eggerode.
Matthias Frye konnte aufgrund seiner sozialgeschichtlichen Untersuchung von 1650 bis 1850 über das Dorf Eggerode, die er im Rahmen seiner Staatsprüfung durchgeführt hatte, wichtige Auskünfte geben. Bei einer Tasse Kaffee trugen die Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Eggerode Mathilde Winter, Heinrich Schulze Sievert und Mathias Frye alles zusammen, was ihnen über die Geschichte der Familie Klitz bekannt war. So wusste Schulze Sievert, dass die Familie bis etwa 1920 im Kötterhaus des Schulze Sievertschen Hofes nahe am Rockeler Bach gewohnt hat. Das Haus ist nach ihrem Wegzug abgerissen worden. Die Brücke nahe dem damaligen Kötterhaus wird heute noch „Klitzenbrücke“ genannt.
Frye konnte berichten, dass die Familie des Engelbert Klitz in Eggerode an der Vechtestraße gewohnt hat. Nach einer Ortsbesichtigung an der alten Wohnstätte lud Schulze Sievert die amerikanischen Gäste noch zu sich auf den Hof ein. So konnte in die bisher neunjährige Ahnenforschung der Familie Klitz ein wenig Licht gebracht werden. „Mein Vater wird sich sehr darüber freuen“, ist Timothy sicher. Für den letzten Tag in Schöppingen war noch ein Besuch bei Pastor Wolfgang Böcker geplant. Hier nahmen die Besucher Einsicht in die Kirchenbücher. Außerdem wollten sie den Pastor bitten, ihr erstes Kind, das in Kürze geboren wird, in der St.-Brictius-Kirche zu taufen, in der auch ihre Vorfahren in mehreren Generationen getauft worden sind.
VON ALFONS KÖRBEL, GRONAU
[Quelle: WN Kreis Borken, Ausgabe Schöppingen vom 19.02.2009 ]