Samstag 27.09.2025, großer Sitzungssaal des Rathauses Gescher
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Geschers Bürgermeisterin, Frau Anne Kortüm, konnte zur 81. Tagung der AG Westmünsterland-Genealogie 70 Teilnehmer begrüßen. Sie würdigte die Arbeit der Familienforscher, die ja nicht nur nach Urgroßeltern suchen, sondern für die Archive und die Historie von Land, Städten und Dörfern erhebliche Beiträge und Erkenntnisse liefern, die ohne die ehrenamtliche Arbeit gar nicht verfügbar wären.
 
Mit intensiver Suche in fürstlichen Archiven von Velen und Anholt konnte Willi Wiemold aus Gescher Fakten ermitteln, die die Geschichte von Familien abrundet für einem Zeitraum, als es noch keine Kirchenbücher gab. Aus amtliche Aufzeichnungen, Notizen und Rechnungen setzte er ein Puzzle zusammen, das schlimme Zeiten widerspiegelt. Untaten, Morde, und üble Nachrede sind vielfältig beschrieben und mit Namen festgehalten. Wiemold verfolgte die Namen der Übeltäter, aber auch der Zeugen über längere Zeiträume und konnte aus den Nennungen Familienstrukturen erstellen.

In Dorsten, im benachbarten Vest Recklinghausen, hat Martin Heilken aus Reken Nachforschungen angestellt, Zeitraum 1400 bis 1785. Bei der Suche nach bestimmten Familien fand er vielfältige Veränderungen in der Schreibweise von Familiennamen, aber auch den Wechsel des Nachnamens durch Einheirat oder Geschäftsübernahme. Insgesamt konnte er belegen, dass in den Familien ein Übergang vom Landadel in das städtische Patriziat stattfand. Aus Verwaltern von Ländereien und Wäldern wurden Händler und Kaufleute. Die Überlieferungen fand Heilken in Dokumenten von Gilden und der Bruderschaft B:M:V:, der Bruderschaft "Beatae Mariae Virginis".

Wie man aus den Forschungsergebnissen ein Familienbuch erstellt, erklärte Rainer Schütte aus Gescher. Das Sortieren und Zusammenstellen von Familien, Dokumenten, Häusern und Höfen zeigte er an einem Beispiel aus Wüllen, der Familie seiner Mutter. Besonderen Raum nahm hier ein Tagebuch ein, das ein Großonkel als junger Soldat im 1. Weltkrieg mit großer Akribie geführt hat. Tagebücher vermitteln individuelle Erkenntnisse über die Zeitumstände.
 
Fotobearbeitung ist von Jugend an ein Hobby und nun Beruf von Daniel Elsing aus Gescher. Für das Stadtarchiv bearbeitet er alte Fotos, Negative, Glasplatten und bringt sie in einer Systematik unter. Er konnte demonstrieren, was moderne Technologie aus altem Archivgut macht. Die Gäste waren überwältigt, als ihnen aus einem unscharfen zerknitterten Schwarz-Weiss-Foto eine absolut frisch wirkende Farbaufnahme gezeigt wurde. Bis dieses möglich war, hat sich die Fotobearbeitung über Jahrzehnte hinweg in kleinen Schritten weiter entwickelt.
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Auch die Kreisheimatpflegerin Christel Höing war zu Gast, nicht nur, um sich die Vorträge anzuhören, nein, sie hatte ein Abschiedsgeschenk mitgebracht für den ausgeschiedenen Sprecher und Web-Admin Georg Weitenberg aus Stadtlohn. Weitenberg hat über 3 Jahrzehnte bei der AG WMGEN den "Kessel unter Dampf" gehalten, zahlreiche Tagungen und Verbindungen organisiert. Nun möchte er etwas kürzer treten, aber er bleibt der Westmünsterland-Genealogie im privaten Sektor und mit Rat verbunden. Georg, herzlichen Dank für Deine Arbeit.
 
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