Mehr als eine Million Datensätze im PC (der Datenbank)
Die Eltern, na klar. Da weiß jeder Bescheid. Aber woher die Großeltern stammen, da hört es bei manchen Jugendlichen schon auf.
 
Und spätestens bei den Urgroßeltern müssen die meisten passen. Bei Bernd Theo Grimmelt und Georg Weitenberg sowie ihre rund 425 Mitstreiter von der AG Westmünsterland Genealogie ist bei den Urgroßeltern noch lange nicht Schluss. Die beiden AG-Sprecher und die übrigen Mitglieder der Interessengemeinschaft von Familienforschern haben im zurücklegenden Jahr die Zahl der von ihnen erfassten Personendatensätze auf mehr als eine Million nach oben geschraubt.
 
Exakt 1.162.287 Datensätze waren es bei der jüngsten Bestandsaufnahme. Allein rund 213.000 Namen auf Totenzetteln waren darunter, knapp 300.000 Namen in sogenannten Ortsfamilienbüchern und knapp 500.000 Namen, die bei privaten Forschungen, etwa in Kirchenbüchern, zusammenkamen. Seit mehr als 50 Jahren gibt es die AG im Kreis Borken schon, er neue Mitglieder freut man sich immer noch. Die meisten Mitglieder kamen über die Erforschung der eigenen Familie dazu.
 

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Drei von 425 in der Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie (AG WM GEN) organisierten Familienforschern (von links): Josef Wilkes, Bernd Theo Grimmelt und Georg Weitenberg.  Foto: Barnekamp

 
Der Stadtlohner Georg Weitenberg (73) etwa Anfang der 1970er-Jahre über Verwandtschaft in Brasilien, der Gescheraner Bernd Theo Grimmelt (71) in den 1980er-Jahren über die Geschichte des Elternhauses. Und auch AG-Mitglied Josef Wilkes aus Dülmen, dessen Vorfahren aus Ahaus und Oeding stammen, fand über eine vom Vater hinterlassene Mappe mit Dokumenten zu dem Hobby. Bei Georg Weitenberg ist der persönliche Datenbestand seitdem auf rund 8000 Namen angewachsen. Die könne man ohne PC und einem entsprechenden Programm gar nicht mehr verwalten, sagt Weitenberg. Und deutlich flotter geht das in Zeiten des Internets auch.
Weitenberg kann sich noch gut daran erinnern, dass man, um Einblicke in Tauf-, Heirats- und Sterbebücher der Kirchengemeinden zu bekommen, ins Bistumsarchiv nach Münster musste. Das hatte nur vormittags geöffnet und gab nur eine kleine Zahl von Dokumenten gleichzeitig raus. Heute lassen sich die meisten Kirchenbücher online einsehen- rund um die Uhr und kostenlos.


Und neben den Kirchenbüchern gibt es mittlerweile jede Menge anderer Bestände, die online einzusehen sind. Bei der AG Westmünsterland gilt in dieser Beziehung: „Einer für alle, alle für einen“, heißt: Wer (übrigens kostenlos) mitmachen will, der kann „Forscherkollegen“ bitten, ihm bei der Suche nach fehlenden Vorfahren zu helfen. Und gibt gleichzeitig auch gerne Namen, Daten und Hinweise weiter. Zudem helfen die AG-Mitglieder gerne beim Einstieg in die Genealogie. Dabei wollen die Familienforscher nicht nur wissen, wer von wann bis wann gelebt und wen er geheiratet hat. „Wie haben die gelebt?“, fragt sich Georg Weitenberg und schaut dazu in Brandkataster, Melderegister oder Zeitungsarchive.

Er selbst hat schon zweimal Brasilien besucht, um gemeinsame Verwandte eines ausgewanderten Vorfahren zu besuchen. Auch Bernd Theo Grimmelt war schon in Übersee und stand in den USA am Grab eines ausgewanderten Grimmelt. Von dem besitzt er sogar eine goldene Uhr. Rund zehn Stunden pro Woche verbringt Bernd Theo Grimmelt mit der Familienforschung. Um sich in alten Schriftstücken zurechtzufinden, hat er bei der VHS Ahaus Schriften wie Sütterlin oder die Kurrentschrift gelernt.

Wie viele Familienforscher kann Weitenberg seine Vorfahren in die Zeit des frühen 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Das ist in etwa die Zeit, in der die ersten Kirchenbücher mit Daten zu Geburt, Hochzeit und Tod angelegt wurden. Gleichwohl hat Weitenberg festgestellt, dass der Name schon um 1300 in Bayern und Tirol vorkommt.

Dass sie ihre Forschungen einmal abschließen, das glauben die Genealogen bei allem Forscherfleiß nicht. Schließlich kämen ja immer noch neue Verwandte dazu. „Zwei Neffen haben geheiratet, da tauchen gleich neue Verwandte auf“, sagt Wilkes. Was die Drei allen Interessierten empfehlen: Bei Vater und Mutter anfangen, auch Tanten und Onkel befragen und dann rückwärts in die Vergangenheit vorarbeiten. „Und nicht die Quellenangaben vergessen“, wie Grimmelt sagt. Wenn man Spaß daran habe, dann oft ein Leben lang. „Das kribbelt immer noch“, sagt Weitenberg.
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Die Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie erreicht man unter www.wmgen.de. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Dann hat man auch Zugriff auf alle Seiten. [... und zur Datenbank]

 

Borkener Zeitung - Kreis - 24.12.2024

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