RAESFELD (geg). „Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“, diese Einsicht des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard (1813 bis 1855) gab der stellvertretende Bürgermeister Hans-Dieter Strothmann den Ahnenforschern in seinen Grußworten mit auf den Weg. Es liege in der Natur der Menschen, Kenntnisse über seine Wurzeln erlangen zu wollen.


Beim Genealogentag (v.l.): Richard Sühling, Alfons Nubbenholt, Martin Heilken, Karl-Heinz Tünte und Hans-Dieter Strothmann.    (Foto: Eggert)

Im Forum der Sebastianschule traf sich am Samstagnachmittag die Arbeitsgruppe Genealogie zur 60. Tagung, zu der der Heimatpfleger des Kreises Borken, Alfons Nubbenholt, eingeladen hatte. Erfahrungsaustausch war wohl der wichtigste Punkt des Nachmittags. 204 Mitglieder hat der Arbeitskreis aktuell. „Mittlerweile stehen uns mehr als eine Million Datensätze zur Verfügung“, freut sich Nubbenholt.
Geduld, Erfahrung im Umgang mit alten Schriften, Beharrlichkeit und eine detektivische Spürnase sind Merkmale, die der Ahnenforscher besitzen muss. „Das führt oft zu den überraschendsten Erkenntnissen“, so Familienforscher Karl- Heinz Tünte.

Richard Sühling, Vorsitzender des Heimatvereines Raesfeld, ging in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Tätigkeit der Genealogen ein. Die Raesfelder AG schloss sich jüngst dem Heimatverein an. „Unsere Anliegen sind ähnlicher Natur“, so Sühling.

Tünte beschrieb anlässlich der Tagung den Aufbau einer Ortsgruppe am Raesfelder Beispiel. „Unser Ziel ist es, Quellen zu systematisieren und der Öffentlichkeit zugängig zu machen. Dies sei keine trockene Materie, sondern eine äußerst spannende Angelegenheit. Während der Recherche hätten die Raesfelder etwa festgestellt, dass einige Abschriften von Kirchenbüchern nicht dem Original entsprächen. Mittlerweile hätte die AG Kopien der Originalunterlagen aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert. „Aber wir mussten eine Erklärung unterzeichnen, die Unterlagen nicht in Umlauf zu bringen“. Ein Problem seien nach wie vor die „Alten Schriften“, so Tünte, aber: „Wir bekommen das hin“. Einen ersten Kursus in Sütterlin hat Tünte aus diesem Grund kürzlich absolviert. 7031 Totenzettel, Auswandererlisten, alte Spendenlisten oder Hausstandsdaten stünden den Forschern unter anderem zur Verfügung. Martin Heilken aus Reken gab den Teilnehmern anschließend einen Einblick in die Kirchenbuchverkartung am Beispiel des Ortes Wulfen.

Borkener Zeitung - Raesfeld - 24.05.2011

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