VREDEN. Alte Akten und Bücher, private Fotos genauso das „Schriftgut“ der Stadt Vreden: Das städtische Archiv hat „eine Themenvielfalt, die größer ist als erwartet“, bilanzierte Fachabteilungsleiter Hubert Krandick nach dem Ortstermin des Kulturausschusses.
Viele Anfragen
Fachabteilungsleiter Hubert Krandick im Archiv der Stadt Vreden mit einen Protokollbuch der Wassergenossenschaft Gaxel von 1934. Immer mittwochnachmittags können auch Interessierte die dort vorhandenen Quellen einsehen (Foto: Anne Winter-Weckenbrock)
Und dabei ist es eine Aufgabe, die den Kommunen per Gesetz vorgeschrieben ist. So müssen zum einen Unterlagen bewertet und erfasst werden, das Archivgut gesichert, gegebenenfalls ergänzt und instand gesetzt werden – zum Anderen müssen die Erschließung, Erforschung und Bereitstellung für die Nutzung und Veröffentlichung gesichert sein. Es herrsche recht reger Betrieb im Archiv: An einem Nachmittag in der Woche habe es geöffnet, und im Schnitt kämen zwei Besucher, um das Angebot zu nutzen, informierte Krandick, der für die Archivarbeit der Stadt Vreden zuständig ist.Familienforscher in der Mehrzahl
Ein Blick in die Besucherstatistik von 2003 bis 2010 zeigt, dass die meisten Anfragen den Bereich Familienforschung (Genealogie) betrafen. 18 Mal wurde aber beispielsweise auch für Fach- und Prüfungsarbeiten im Vredener Archiv geforscht. Fragen zur Natur-, Wirtschafts-, Schul- oder Baugeschichte wird in dem Gebäude gegenüber dem Rathaus genauso auf den Grund gegangen wie Einblick in Ratsprotokolle oder Fotos gewährt wird. Regionale 2016 Die Verteilung zwischen persönlichen Besuchern und den externen Anfragen liegt bei 58 zu 42 Prozent – bei den meisten der externen Anfragen handele es sich überdies um Bitten um Meldebescheinigungen, erläuterte der Fachabteilungsleiter.
Kulturhistorisches Zentrum würde Besserung bringen
Beim Ausblick verwies Krandick auf das Projekt zur Regionale 2016 – das kulturhistorische Zentrum Westmünsterland. Ein Punkt ist die Zusammenführung des Vredener Stadtarchivs mit dem Historischen Archiv des Kreises Borken – dies sei, so Krandick, im Hinblick auf die begrenzte personelle Ausstattung und der finanziellen Mittel, die die Stadt dauerhaft dafür zur Verfügung stellen könne, zu begrüßen.
Das Archiv ist mittwochnachmittags von 14.30 bis 18 Uhr für Interessierte geöffnet.
Das Archiv umfasst die Bestände der ehemals eigenständigen Gebietskörperschaften Amt Ammeloe und Stadt Vreden. Dass Vredener Archiv ist allerdings bei den Stadtbränden 1811 und 1857 sowie bei der Bombardierung 1945 größtenteils vernichtet worden. Die schriftlichen Aufzeichnungen der Gemeinde Ammeloe sind von 1815 an weitestgehend erhalten.
Münsterland Zeitung 29.03.2011