US-Familie besucht Stadtlohn: Auf den Spuren der Ahnen 
 
Ahnenforschung, das ist für viele Amerikaner ein großes Thema. So auch für die Familie Steffensmeier aus Fremont im amerikanischen Bundesstaat Nebraska. 


Gene und Peggy Steffensmeier mit Sohn (links), daneben Karin, Mechthild und Clemens Thiemann aus Südlohn (Foto: Susanne Dirking)
 

Auf Umwegen, über einen Rechtsanwalt gleichen Namens aus Rheda-Wiedenbrück, hatten der Autohändler Gene Steffensmeier und seine Frau Peggy – die eine geborene Thiemann ist– in Erfahrung gebracht, dass ihre Vorfahren im Stadtlohn gelebt und wahrscheinlich in Südlohn heute noch Nachfahren der Familie Thiemann wohnen. Und sie begannen mit den Nachforschungen. 
 
Es war Hermann Hintemann, der Vorsitzende des Stadtlohner Heimatvereins, der sich intensiv mit der Recherche befasste. Als Quelle dienten, wie immer, die Kirchenbücher. Und so entschlossen sich die Steffensmeiers mit ihrem Sohn für eine Woche nach Deutschland zu reisen. In Stadtlohn angekommen, erfuhren sie durch den Heimatfreund von zwei Brüdern, die
damals als Weber gearbeitet hätten. Davon sei der Joan Henric Thye, geboren 1776 der Vorfahr von Peggy Steffensmeier und Joan Henric Christopher Thye, geboren 1782, der Vorfahr von Clemens Thiemann.
 
1872 ausgewandert
 
Auch konnte er den Familien mitteilen, dass ihre Urgroßeltern im Jahr 1872 nach Amerika auswanderten. Diese stammten von der Hofstelle Thiemann-Geuking in Stadtlohn-Estern, die es zum Bedauern der amerikanischen Gäste aber heute nicht mehr gibt. Grund der Auswanderung war wahrscheinlich, dass die Landwirtschaft nicht ertragreich genug und damals die Übersiedlung in die Vereinigten Staaten sehr verlockend war. 
 
Als sich nun herausgestellt hatte, dass die Steffensmeiers aus Nebraska und die Thiemanns aus Südlohn beide einer Weberfamilie aus Stadtlohn entstammen, die später in Estern in der Landwirtschaft tätig war, freute sich der Vorsitzende des Heimatvereins, dass er diese Familienzusammenführung ermöglichen konnte. Natürlich hatten es sich Clemens und Mechthild Thiemann nicht nehmen lassen, ihre entfernten Verwandten aus Amerika zu begrüßen. Am Stadtlohner Marktbrunnen begann die Sightseeing-Tour durch Stadtlohns gute Stube mit einer Besichtigung der St. Otger-Kirche und einem Besuch im Haus Hakenfort. Ganz wichtig war ihnen dann das Erinnerungsfoto vor dem Marktpütt.
 
Münsterland Zeitung 06. Oktober 2010       von Susanne Dirking

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