Wiedereröffnung des Bistumsarchivs Münster am 8. September
Fundgrube für historisch Interessierte
Eine Präsenzbibliothek von 30.000 Bänden mit den Schwerpunkten Orts- und Kirchengeschichte des Bistums: Hunderte von Pfarrarchiven mit über 12.000 Urkunden, Hand- und Druckschriften, Kirchenbüchern und Zivilstandsregistern können im Bistumsarchiv Münster eingesehen werden. Hinzu kommen umfangreiche Bestände von Klöstern, Schulen, Kollegien, Anstalten, Stiftungen, Vereinen und Verbänden, nicht zuletzt des Generalvikariats und des Domkapitels; dazu eine Fülle von wertvollen Nachlässen und Sammlungen.

Das münstersche Bistumsarchiv gehört zu den großen Diözesanarchiven in Deutschland. Nach zweijähriger Renovierung, die Mitarbeitern wie Nutzern viel Improvisationskunst abverlangte, wird die Einrichtung am 8. September um 15 Uhr offiziell wiedereröffnet. Zugleich nimmt Bischof Felix Genn in dem Gebäude an der Georgskommende 19 in Münster die Segnung der neuen Orgel für die Bischöfliche Kirchenmusikschule vor.

Kernsaniert worden ist das Gebäude des Bistumsarchivs an der Georgskommende in Münster.
 
Das Gebäude von 1844 mit dem repräsentativen Mittelgiebel und der schmucken Freitreppe war ursprünglich das "Galensche Konvikt" und beherbergte Internatsschüler des Gymnasiums Paulinum. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm es die Kardinal-von-Galen-Stiftung mit Gedenkraum und das zuvor im Ludgerianum am Domplatz untergebrachte Bistumsarchiv auf. 1979 wurde eine Außenstelle in Xanten eingerichtet; 1983 folgte die Einrichtung des Offizialatsarchivs in Vechta.

In den folgenden Jahrzehnten wurden insgesamt drei Außenmagazine geschaffen, um der zunehmend größer gewordenen Archivalienmengen Herr zu werden. Es sind nicht nur Wissenschaftler, die das "Gedächtnis" der Diözese auf Pergament, Papier und Festplatte in Anspruch nehmen, sondern ganz besonders auch Privatpersonen, die sich in der Ahnenforschung betätigen.



Heinz Mestrup, Mitarbeiter des Bistumsarchivs, zeigt ein wertvolles Kirchenbuch


Gerade die Kirchenbücher, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, sind eine unersetzliche Fundgrube. Das älteste Stück ist eine Urkunde aus dem Jahr 1190, mit der der Fürstbischof von Köln der niederrheinischen Pfarre Rees die Teilung und Abtrennung von Haldern verweigert. Archivoberrätin Beate Sophie Fleck wird zur Wiedereröffnung am Mittwoch (08.09.2010) die Geschichte des Hauses skizzieren: "Vom Galenschen Konvikt zum Bistumsarchiv". Leiter des Diözesanarchivs ist seit 2000 in der Nachfolge von Herbert Sowade Gottfried Minkenberg. Er ist besonders froh, dass die zweijährige Kernsanierung des Gebäudes nun abgeschlossen ist. Als Ausweichquartier hatten den Nutzern des Bistumsarchivs ab Sommer 2008 Räume am Kardinal-von-Galen-Ring gedient.

Moderne Haustechnik
Die jetzt abgeschlossene Renovierung des Gebäudes umfasste unter anderem eine neue Dacheindeckung, moderne Fenster, den Ersatz maroder Elektroleitungen, eine komplett erneuerte Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie moderne Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen. Der neu eingerichtete Lesesaal hält 20 Nutzerplätze bereit, die alle mit PC ausgestattet sind, weil gerade die Kirchenbücher der Pfarrgemeinden inzwischen schon zu einem Drittel digitalisiert sind. Die neue zweiregistrige kleine Übungsorgel ist für angehende Kirchenmusiker gedacht, die sich auf die C-Prüfung vorbereiten. Sie tritt an die Seite der vorhandenen großen, 1980 geweihten Orgel (16 Register) der Bischöflichen Kirchenmusikschule, die ebenfalls in dem Haus an der Georgskommende ihr Domizil hat.

Hinweis:

Geöffnet ist das Bistumsarchiv montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr sowie montags und mittwochs von 13.30 bis 17 Uhr. Da das Platzangebot beschränkt ist, sollte eine Reservierung vorgenommen werden: Tel: 0251 / 495518.

 

Text: pd | Fotos: Johannes Bernhard in Kirche+Leben
http://kirchensite.de    05.09.2010   (Zugesand von Rudolf Große Ahlert)

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